Black Box häusliche Pflege: Verknüpfte Daten ermöglichen effektivere Strukturen
Häusliche Pflege beschäftigt eine Vielzahl von Systemakteuren. Nebst den An- und Zugehörigen, inklusive Nachbarn und Haushaltshelfern, mindestens die Pflegekräfte, Ärzteschaft, Kliniken, Kommunen sowie Kranken- und Pflegekassen. Diese Aktivitäten müssten vernetzt und besser gesteuert werden, um Ressourcen zu heben und pflegende Angehörige zu entlasten, fordern KDA-Vorständin Dr. Alexia Zurkuhlen und Tassilo Mesenhöller, Leiter des Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz Bergisches Land in einem „Standpunkt“ für den „Tagesspiegel Background“. Dazu sei eine strukturelle Pflegereform unabdingbar, schreiben sie und nennen die vier wichtigsten Komponenten der Reform.
An erster Stelle bedürfe es einer partizipativen Netzwerk-Governance, um eine Verzahnung und Abstimmung aller Beteiligten zu ermöglichen, schreiben Dr. Alexia Zurkuhlen und Tassilo Mesenhöller in ihrem Beitrag unter der Überschrift „Ohne Netzwerk keine Chance“. Gesundheitsnetzwerke, Caring Communities oder Sorgegemeinschaften sollen demnach Versorgungspläne aufstellen und Hilfen für An- und Zugehörige aufzeigen – und das unabhängig von kommerziellen Interessen. Der genossenschaftliche Gedanke sei hier von hoher Relevanz, um eine Unabhängigkeit in der Vermittlung von Angeboten sicherzustellen, so die beiden Autoren.
Zweitens müsse diese intersektorale und interprofessionelle Vernetzung zwingend digital gestützt und datenbasiert sein, betonen Zurkuhlen und Mesenhöller. Dritter Ansatz ist die offensive Nutzung von technischen und baulichen Lösungen für alters- und pflegegerechte Wohnorte und Quartiere. Viertens müssten Prävention und Kuration im Versorgungssystemen enger gedacht und finanziert werden.
Zum „Standpunkt“ im Tagesspiegel Background, 17.02.2025