Ein Positionspapier aus der Anwerbepraxis macht deutlich, wo es bei der Einwanderung konkret hakt, und wie Lösungen aussehen können
Anlässlich der Bundestagsdebatte zur Fachkräftestrategie der Bundesregierung begrüßte Helmut Kneppe, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) und Vorsitzender der „Gütegemeinschaft Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e.V.“, die Pläne der Bundesregierung zur vereinfachten Fachkräftezuwanderung ausdrücklich. Er legte ein Positionspapier der Gütegemeinschaft vor, in dem in sechs Punkten detailliert aufgezeigt wird, welche Einwanderungs-Hürden aus Sicht der Anwerbenden eine faire und effiziente Anwerbung erschweren und wie Lösungsmöglichkeiten aussehen könnten.
„Allein im Bereich Pflege werden bis zum Jahr 2030 etwa 500.000 zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht“, erklärte Helmut Kneppe. „Die Mobilisierungs-Anstrengungen im Inland werden nicht ausreichen, um die Fachkräftekrise zu überwinden. Wir brauchen zudem eine Einwanderung qualifizierter Menschen, die sich hier willkommen und respektiert fühlen sollten. Wir sind nicht die einzigen, die um Interessentinnen und Interessenten in Drittstaaten werben. Die Konkurrenz ist groß, andere erkennen beispielsweise Abschlüsse schneller an und das Einwanderungsverfahren ist unbürokratischer“, sagte Kneppe.
Um die Einwanderungs-Hürden in Deutschland genau zu benennen und Abhilfemöglichkeiten aufzuzeigen, legte der Vorsitzende der „Gütegemeinschaft Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e. V.“ ein Positionspapier mit konkreten Vorschlägen aus der Anwerbepraxis vor. „Um eine faire und erfolgreiche Fachkräfte-Anwerbung zu ermöglichen, sind ein schnelles, transparentes Verfahren zur Einreise und eine wertschätzende, bundesländer-übergreifende Berufsanerkennung essenziell“, sagte Helmut Kneppe. „Es gibt konkrete Hürden, die einwanderungswillige Menschen daran hindern, hier eine Tätigkeit aufzunehmen. Diese Hürden haben wir im Positionspapier klar benannt und Vorschläge zur Umsetzung in der Praxis gemacht.“
Wichtige Punkte seien zum Beispiel die Digitalisierung, also etwa die Möglichkeit der Antragsstellung via Mail, und die bessere Abstimmung zwischen den Behörden, wies Kneppe auf nur zwei von sechs Punkten hin, die detailliert erläutert werden. Das Positionspapier ist von rund 50 Unternehmen und Organisationen entwickelt worden, die aktiv Fachpersonal im Bereich der Pflege in Drittstaaten anwerben und zugleich mit dem „Gütezeichen Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ ausgezeichnet worden sind.
Das Gütesiegel wird seit Februar 2022 für eine ethisch vertretbare und faire Anwerbung von der „Gütegemeinschaft Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e.V.“ erteilt. Die Gütegemeinschaft setzt sich seit 2021 für eine ethisch vertretbare, faire und nachhaltige Anwerbung von Pflegefachpersonal ein. Dazu erteilt sie seit dem 2.2.22 im Auftrag der Bundesregierung das Gütezeichen „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“. Um das Gütesiegel haben sich inzwischen viele der anwerbenden Agenturen in Deutschland beworben. Etwa 50 Unternehmen und Organisationen, die in Drittstaaten Personal anwerben, erfüllen bereits die Kriterien und wurden mit dem Gütesiegel ausgezeichnet.
Das Positionspapier: Positionen zur erleichterten Fachkräfte-Einwanderung
Der Eckpunkte-Beschluss der Bundesregierung zur erleichterten Fachkräfte-Einwanderung aus Drittstaaten
Unterrichtung durch die Bundesregierung zur Fachkräftestrategie, Debatte im Bundestag, 20.01.2023
Informationen zur Gütegemeinschaft
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ann-Christin Wedeking, Leitung der Geschäftsstelle der Gütegemeinschaft Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e.V.: Tel.: +49 30 / 2218298– 56, Mail: info@faire-anwerbung-pflege-deutschland.de
Presseanfragen beantwortet gerne Solveig Giesecke, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit KDA +49 30 / 2218298 – 58, solveig.giesecke@kda.de , www.kda.de
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