Das Altern als Schatz betrachten

Zur Eröffnung des Deutschen Seniorentages appelliert der Vorsitzende des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Helmut Kneppe, das Altern nicht nur als Last, sondern als Schatz zu betrachten, der von der gesamten Gesellschaft gehoben werden sollte.

Wörtlich sagte der KDA-Vorsitzende unter Bezug auf die Eröffnungsrede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der auch Schirmherr des KDA ist: „Der Bundespräsident hat in seiner Rede zur Eröffnung des Seniorentages darauf hingewiesen, dass sich sehr viele ältere Menschen ehrenamtlich engagieren. Das ist ein wichtiger Aspekt, den wir als Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) sehr gerne unterstreichen und mit mehreren Projekten aktuell unterstützen. Wir sollten das Älterwerden unserer Gesellschaft stärker als Chance betrachten. Das längere Leben ist ein Schatz, den wir für uns und andere noch viel stärker heben sollten“, sagte Helmut Kneppe.

Eine neue Sicht auf das Altern zu finden, so Kneppe, könne glingen, wenn alte Denkmuster hinterfragt würden. „Das können wir, wenn wir das Altern mutig neu denken. Dazu sollten wir offener, positiver und kreativer auch an die Lösung der wirklich drängenden Fragen wie Pflege herangehen. Wir sollten das Altern mit all seinen damit verbundenen Konsequenzen als gesamtgesellschaftliches Anliegen betrachten.“  

Der Bundespräsident hatte in seiner Eröffnungsrede (Foto oben: BAGSO/Sachs) das Bild vom Altern angesprochen. Dem Fortschritt der Medizin sei es zu verdanken, dass sich das Leben im Alter verändert habe. „Er hat aber auch unser Bild vom Alter verändert. Beim Nachdenken über dieses Thema musste ich an ein berühmtes Bild denken, das viele von Ihnen kennen werden. Es ist eine Kohlezeichnung, sie zeigt eine ausgezehrte Frau mit einem Tuch über dem Haar, deren Blick in die Ferne geht. Albrecht Dürers Bildnis gilt als erste realistische Darstellung eines sehr alten Menschen in der europäischen Kunst – sehr alt war seine Mutter Barbara mit 63 Jahren damals. Das Alter war zu Dürers Zeit, in der Renaissance, beschwerlich, geprägt von Krankheit und Leiden“, sagte Frank-Walter Steinmeier. Wer heute 63 sei, der werde sich oft nicht als alt bezeichnen oder sehen. Man habe dann im Durchschnitt noch mehr als 20 Jahre Lebenszeit vor sich. „Und auch wer 70 und auch 80 ist, ist häufig fit und gesund, geht auf Reisen und wandern, trifft Freunde und Familie, macht Sprachkurse, singt im Chor, und, ganz wichtig, engagiert sich ehrenamtlich.“

Aber das sei natürlich nur die eine Seite, wies der Bundespräsident auch auf die Menschen hin, die im Alter zum Beispiel mit Armut zu kämpfen haben. „Teilhabe, das ist für viele so kaum möglich. Ich denke an die, die an Krankheit und Einsamkeit leiden. Gerade die Einsamkeit ist eine der Schattenseiten einer alternden Gesellschaft, in der die Lebenswelten von jungen und alten Menschen sich immer weiter voneinander entfernen, so scheint es jedenfalls auf den ersten Blick.“ Die Alten, das eben keine homogene Gruppe, fuhr der Bundespräsident fort. „Wir müssen die Vielfalt des Alters sehen, um den Bedürfnissen und Wünschen der älteren Menschen gerecht werden zu können. Gelingen kann das nur, wenn wir das als gemeinsame Aufgabe sehen: Eine, die uns alle angeht.“

Die Rede des Bundespräsidenten zur Eröffnung des 13. Deutschen Seniorentages finden Sie hier.

Informationen zum 13. Deutschen Seniorentag finden Sie hier.

Informationen zum Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e. V. finden Sie hier.

Ansprechpartnerin: Solveig Giesecke,Tel.: +49 30 / 2218298 – 58, E-Mail: solveig.giesecke@kda.de