INGA Pflege bietet internationalen Pflegefachpersonen einen betriebsnahen Weg der Berufsanerkennung

Dreijährige Pilot-Phase zeigt Erfolge und wird ausgeweitet 

Die Bundesregierung ergreift verschiedene Maßnahmen, um dem Personalmangel in den Pflegeberufen entgegenzuwirken. Dazu gehört auch die Förderung der Anwerbung von international ausgebildeten Pflegefachpersonen aus Drittstaaten. Um in Deutschland als Fachkraft arbeiten zu können, müssen international ausgebildete Pflegefachpersonen in der Regel Deutschkenntnisse nachweisen und berufliche Ausgleichsmaßnahmen absolvieren. Mit INGA Pflege gibt es eine neue berufsintegrierte Ausgleichsmaßnahme für international ausgebildete Pflegefachpersonen in Form eines Anpassungslehrgangs.

Das Deutsche Kompetenzzentrum für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen (DKF) im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) koordiniert die Pilotierung des Anpassungslehrgangs INGA Pflege. Das Konzept verbindet eine effiziente Berufsanerkennung, eine nachhaltige Einarbeitung in die aufnehmende Einrichtung sowie eine Stärkung der sprachlichen Kompetenzen im Beruf. Seit 2022 wird INGA Pflege an drei Standorten in Sachsen, Brandenburg und Hamburg erprobt und angeboten.

Der Anpassungslehrgang wurde für Pflegefachpersonen aus den Philippinen mit Sprachniveau GER B1 konzipiert und soll nun auch für Interessentinnen und Interessenten aus anderen Staaten geöffnet werden. Das Konzept INGA Pflege wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) von der Forschungs- und Transferstelle „Gesellschaftliche Integration und Migration (GIM)“ an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW Saar) entwickelt. Die Fachinhalte orientieren sich an den Mustergutachten der Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe (GfG). Besonderheit ist der gemeinsame Lehrplan für Fach- und Sprachlehrkräfte, die zusammen im Teamteaching unterrichten.

Nach intensiver und erfolgreicher Zusammenarbeit wurde die erste Pilotierung des Anpassungslehrgangs für philippinische Pflegefachpersonen, INGA Pflege, resümiert. Dazu fand eine hybride INGA Pflege Bilanz- und Ausblickveranstaltung im Konferenzzentrum des BMG in Berlin statt (s. Foto). Gemeinsam mit den drei Pilotstandorten und dem zuständigen Referat 424 aus dem BMG konnte das Team des DKF Bilanz ziehen zur ersten Pilotierungsrunde von INGA Pflege. Im Mittelpunkt standen die Erfahrungsberichte der drei Standorte Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Anwerbeverbund Vogtlandkreis in Sachsen und Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam in Brandenburg. Maike Zwergel (Universität Bielefeld) stellte die Ergebnisse der Evaluation von INGA Pflege vor.

Das Foto zeigt ein Treffen zum Thema INGA Pflege im Bundesministerium der Gesundheit. Foto: DKF
Beim Treffen im BMG wurde ein positives Fazit zur Pilotierung der Maßnahme INGA Pflege gezogen. Foto: DKF


Die Pilotstandorte nannten eine frühe Integration am Arbeitsplatz und die Verzahnung von Theorie, Praxis und Sprache als zentrale Vorteile des innovativen Anpassungslehrgangs. Auch die Möglichkeit eines Starts in die Ausgleichmaßnahme mit einem Sprachniveau GER B1 und dem damit verbundenen Spracherwerb in Deutschland wurde als vorteilhaft beschrieben.

Neben den Vorteilen von INGA Pflege wurden in der Veranstaltung auch die Herausforderungen bei der Umsetzung besprochen. Der Sprachstand der Teilnehmenden beim Start der Maßnahme wurde von allen Standorten thematisiert, vor allem in Zusammenhang mit den anspruchsvollen Inhalten und der Kürze der Maßnahme. Als weitere Herausforderung wurde die Planung der Einreise bei einem gemeinsamen Start der Maßnahme beschrieben. Eine besondere Aufgabe ist die Umsetzung von Ausgleichmaßnahmen im ländlichen Raum vor allem hinsichtlich des öffentlichen Nahverkehrs und der notwendigen Mobilität der Teilnehmenden.

Um als Unternehmen gut auf die Ankunft der neuen Mitarbeitenden vorbereitet zu sein, wurde ein betriebliches Integrationsmanagement-Konzept und die strukturelle Verankerung innerhalb der Organisation als notwendig beschrieben.

Den Rahmen für die Veranstaltung bildeten Inputs zu relevanten Themen im Bereich Anerkennung: Teil des Programms waren ein Überblick zum BIBB-Anerkennungsmonitoring von Moritz Scholz (BIBB), ein Impuls zum Thema Mustergutachten von Carola Dörfler (GfG) und eine Einordnung von Dr. Neda Sheytanova (Arbeitsstelle Deutsch, fitt gGmbH) zum INGA Pflege Konzept mit Bezug zur sprachlich-kommunikativen Handlungskompetenz. Wolfgang Vogt vom GIM gab einen Einblick in die Weiterentwicklung des Konzeptes INGA Pflege für weitere Ausbildungsländer.

Darüber hinaus wurde den Teilnehmenden ein Ausblick zu den Rahmenbedingungen der zweiten Pilotierung von INGA Pflege durch Anna Kaufmann, der zuständigen Referentin aus dem BMG, gegeben.

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Bei Fragen wenden Sie sich gerne an das Team des DKF: info@dkf-kda.de  

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+49 30 / 2218298-58, solveig.giesecke@kda.de