Digitale Teilhabe: Erfahrungsräume anbieten und Möglichkeiten schaffen

KDA-Projektleiterin Christine Freymuth fordert im neuen „Digital-Kompass-Podcast” u. a. die Stärkung von Nachbarschaftsstrukturen.

Der Verein „Deutschland sicher im Netz e.V.“ hat gemeinsam mit der BAGSO einen neuen Podcast gestartet. Die erste Episode des „Digital-Kompass-Podcast“, die gerade erschienen ist, befasst sich mit dem grundlegenden Thema der digitalen Teilhabe. Christine Freymuth, Projektleiterin im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) für das Projekt „Forum Seniorenarbeit NRW“, war zu Gast und diskutierte mit Helga Pelizäus (Universität der Bundeswehr München), Stephan Seiffert (Stiftung Digitale Chancen) und Joachim Schulte (Deutschland sicher im Netz e. V.). Moderator des Podcasts, bei dem es um den Abbau sozialer und digitaler Barrieren geht, ist „Inklusator“ Sascha Lang. Er ist seit seinem dritten Lebensjahr erblindet. In der ersten Episode liegt der Schwerpunkt auf der grundsätzlichen Frage, wie ein Zugang zu digitalen Themen besser ermöglicht werden kann.

Die Frage, wie Möglichkeiten zur Gewinnung digitaler Kompetenzen auch unter besonderen Bedingungen ausgestaltet werden können, etwa auch über eine Einbindung von Nachbarschaften, und wie digitale Werkzeuge auch die Freiwilligen-Arbeit unterstützen können – all das sind Themen, die Projektleiterin Christine Freymuth schon seit einigen Jahren beschäftigen. „Das Ehrenamt stellt dabei einen ganz zentralen Pfeiler dar“, betont sie und fordert, auf kommunaler Ebene den Sozialraum noch weiter zu stärken – auch vor dem Hintergrund der enormen Betreuungs- und Pflegeherausforderungen. Digitale Teilhabe bedeutet für sie, „das Mitwirken an sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Vorgängen“ auch über das Internet und andere digitale Möglichkeiten. „Das geht weit über das Skypen mit der Familie hinaus.“

Sie weist darauf hin, dass die Digitalisierung sich enorm schnell weiterentwickelt. „Da darf man niemanden zurücklassen“, fordert sie. Jeder müsse zumindest in die Lage versetzt werden, dort teilzunehmen, dort mitzuwirken, wo sie oder er es möchten. Dazu müssten „Erfahrungsräume“ geschaffen werden, um zu zeigen, was möglich sei. Sie stelle immer wieder fest, so Freymuth, dass es ein sehr großes Interesse bei Seniorinnen und Senioren gebe. „Es ist nicht so, dass sie das Smartphone bedienen können und dann sagen: Das reicht mir.“ Das Interesse gehe weit darüber hinaus.

KDA-Projektleiterin Christine Freymuth sieht die Digitalisierung aller Bürgerinnen und Bürger als Querschnittsthema. Die örtliche Umgebung, der Sozialraum, sei dabei wichtig, betonte sie mehrfach.  Nachbarschaften, Menschen, die sich „auch mal schnell helfen“. In Ihrem Projekt „Forum Seniorenarbeit NRW“ sei eine der Kernfragen: Wie erreichen wir die Unerreichbaren? „Denn eines unserer Ziele ist es auch, gegen Einsamkeit zu wirken!“

Abrufbar ist der Podcast, der alle zwei Monate Verbraucherthemen von Menschen mit Sinnes- und Mobilitätsbeeinträchtigungen aufgreifen wird, auf allen bekannten Plattformen (Spotify, Google-Podcasts, Apple-Podcasts etc.). Den Podcast und die Transkription finden Sie auch unter folgendem Link: https://letscast.fm/sites/digital-kompass-27c3c89b 

Das „Forum Seniorenarbeit“

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Solveig Giesecke, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des KDA:
Tel.: +49 30 / 2218298 – 58, E-Mail: solveig.giesecke@kda.de