Die Kraft der Kunst

WDR-Beitrag zum Welt-Alzheimertag mit Nina Lauterbach-Dannenberg  (KDA)

Anlässlich des Welt-Alzheimertages 2022 griff WDR 3 zusammen mit Nina Lauterbach-Dannenberg vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) das Thema Alzheimer und Demenz im Kontext von Kultur und Kunst auf. Unter dem Titel „Kunst als Therapie gegen Demenz“ fragte Moderator Michael Struck-Schloen in der Sendung „Mosaik“ danach, wie Kunst und Kultur die Teilhabe von Menschen mit Demenz verbessern kann und welche Wirkung diese auf die Betroffenen hat. Nina Lauterbach-Dannenberg, Gerontologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im KDA, beschäftigt sich intensiv mit Fragen rund um das Thema „Kulturelle Teilhabe im Alter(n)“ und hat dazu publiziert (s. z. B. Beitrag in PRO Alter 2/2021 ).

Im Interview erläutert Nina Lauterbach-Dannenberg, was der Unterschied zwischen Kunsttherapie und der Teilhabe an Kunst und Kultur ist. Sie betont, wie wichtig es ist, Menschen mit Demenz einen künstlerischen Ausdruck zu ermöglichen und gleichberechtigt an Kunst und Kultur partizipieren zu lassen. Denn Ältere, die sich künstlerisch betätigen, verfügen über ein Mehr an Lebensqualität. Musik etwa sei die Sprache der Emotion, wirke tief und berühre, beim Theaterspielen werde gelacht, agiert, reagiert.

In Deutschland leben derzeit etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz – bis zum Jahr 2050 werden es mehr als 2,8 Millionen Betroffene sein. Auch der kulturelle Sektor sollte auf diese Entwicklungen reagieren und für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen Möglichkeiten schaffen, am kulturellen Leben teilzunehmen. Nicht nur, weil diese Teilhabe sich positiv auswirkt, sondern auch, weil Teilhaberechte Grundrechte sind. Nina Lauterbach-Dannenberg: „Wir dürfen von Kulturakteurinnen und -akteuren, aber auch von Kulturrezipientinnen und -rezipienten erwarten, Menschen mit Demenz in die Mitte der Gesellschaft zu nehmen und ihnen künstlerische Teilhabe und Mitgestaltung zu ermöglichen. Dazu braucht es wissenschaftliche Forschung, Öffentlichkeitsarbeit und die Finanzierung von Projekten guter Praxis, die zeigen, dass das möglich ist.“

In diesem Zusammenhang verweist KDA-Vorsitzender Helmut Kneppe auch auf die Forderung des KDA, das Altern zu „demokratisieren“. Pflegende und Gepflegte sollen über die Gestaltung des Umfeldes und des Pflegearrangements mehr (mit-)entscheiden. Es geht dabei darum, auch für Menschen mit Demenz mehr Entscheidungsteilhabe durch „gestützte Entscheidungsfindung“ zu ermöglichen. „In einer entsprechend angepassten Lebenssituation finden Menschen mit einer Alzheimererkrankung Orientierung und Anregungen zum sozialen Austausch“, erklärt Helmut Kneppe. Der KDA-Vorsitzende betont, dass die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Demenz und der ihrer Angehörigen Aufgabe aller sei. „Der Erfolg bemisst sich hier weit über soziale Leistungsgesetze hinaus darin, dass die Betreffenden sich wohler fühlen und eine Verbesserung der Lebensqualität empfinden.“

Zum Beitrag in WDR 3 Mosaik „Kunst als Therapie gegen Demenz“

Empfehlung: In Kürze finden Sie hier einen Hörbeitrag der Pflegeselbsthilfe NRW zum Thema „Kulturelle Teilhabe im und trotz Pflegealltag“.

Einen Überblick über kulturelle Teilhabe-Angebote für Menschen im Alter finden Sie bei kubia – Startseite (ibk-kubia.de)

Ansprechpartnerinnen:

Wenn Sie fachliche Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Nina Lauterbach-Dannenberg: Nina.Lauterbach-Dannenberg@kda.de

Presse-Anfragen beantwortet gerne Solveig Giesecke: Tel.: +49 30 / 2218298 – 58, solveig.giesecke@kda.de