Ein digitaler „Pflegekoffer“ gibt schnell und übersichtlich Informationen und bietet Möglichkeiten an – ein Video erklärt anhand eines Beispiels
„Chef wir müssen reden. Mein 81-jähriger Vater ist gestürzt und hat sich die Hüfte gebrochen. (…) Bisher ist nichts vorbereitet.” Kann jederzeit passieren – und dann? Das Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW ist genau auf solche Situationen spezialisiert und bietet für solche Fälle sein Know-how an. Es unterstützt sowohl Arbeitgebende als auch Arbeitnehmende. Aktuell hat das Landesprogramm ein Video erarbeitet, in dem der „betriebliche Pflegekoffer“ vorgestellt wird. Dabei handelt es sich um eine digitale Hilfe-Plattform, auf der sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer rasch und zielführend darüber informieren können, wer zum Beispiel welche Leistungsansprüche hat, oder wo der Mitarbeitende etwa Unterstützung bekommen kann.
Das Erklärvideo zeigt, wie der Vorgesetzte mit dem betrieblichen Pflegekoffer Informationen zu den nächsten Schritten wie beispielsweise kurzzeitige Arbeitsverhinderung oder das Finden eines Kurzzeitpflegeplatzes mit dem Heimfinder NRW, vorgehen kann. Über weitere Möglichkeiten, wie Arbeit und private Sorgeverantwortung unter einen Hut gebracht werden können, informiert das Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW, das vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und den Trägern der Pflegeversicherung NRW gestartet wurde. Koordiniert wird es vom Servicezentrum Pflegevereinbarkeit, das im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) angesiedelt ist.
Anhand der eingangs beschriebenen Situation vermittelt das Erklärvideo Arbeitgebern ein Bild zu den Einsatzmöglichkeiten und dem Nutzen des digitalen „Pflegekoffers“. Besonders in kleinen Unternehmen, in denen es (noch) keinen Pflege-Guide gibt – also eine feste Ansprechperson für solche Fälle -, ist der „betriebliche Pflegekoffer“ für Vorgesetzte ein hilfreiches Tool bei konkreten Pflegevereinbarkeits-Situationen in der Belegschaft.
Verständnis für familiäre Verpflichtungen erhöht Arbeitgeber-Attraktivität
Die „Attraktivitätsstudie“, die Prognos im Auftrag des Bundesfamilienministeriums durchgeführt hat, zeigt, wie wichtig Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein Arbeitgeber ist, der Verständnis für familiäre Verpflichtungen hat. Das Verständnis und das Schaffen von Vereinbarkeitslösungen steigern die Bindung an den Betrieb und erhöhen die Arbeitgeber-Attraktivität. Das Erklärvideo „Betrieblicher Pflegekoffer“ kann in Unternehmen auch eingesetzt werden, um Führungspersonen und die Belegschaft für das Thema der Pflegevereinbarung zu sensibilisieren. Die Enttabuisierung familiärer Verpflichtungen und eine offene Haltung im Betrieb vermindert die Gefahr, dass Arbeitnehmende, ohne ein Gespräch zu suchen die Arbeitszeit reduzieren oder ganz fehlen.
Arbeitgeber, die Lösungen für den Fall einer privaten Pflegeverantwortung anbieten möchten, können sich beim Landesprogramm informieren und bekommen Unterstützung. Mehr als 400 NRW-Betriebe, Unternehmen, Behörden und Organisationen nutzen diese Möglichkeit bereits. Zudem können sie die Charta „Vereinbarkeit von Beruf & Pflege“ erhalten und so ihr Engagement auch nach außen, etwa bei Stellenausschreibungen, deutlich sichtbar machen.
Erklärvideo „betrieblicher Pflegekoffer“
Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW
Attraktivitätsstudie
Fragen zum „betrieblichen Pflegekoffer“ und zum Landesprogramm richten Sie bitte an das Servicezentrum des Landesprogramms im KDA: berufundpflege@kda.de
Medienanfragen beantwortet gerne Solveig Giesecke, Pressesprecherin des KDA: Tel. +49 30 / 2218298 – 58, Mail: solveig.giesecke@kda.de