Trauer um Dr. Willi Rückert

Die Entwicklung neuer Wege in der Altenhilfe war und ist Aufgabe des Kuratoriums Deutsche Altershilfe – Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V. (KDA) und der Stiftung ProAlter – für Selbstbestimmung und Lebensqualität. Die programmatische Zielsetzung der Suche nach „Neuen Wegen“ verkörperte Dr. Willi Rückert (*09.12.1940; †22.06.2024) in seiner über 30-jährigen Dienstzeit von 1974 bis 2005 im KDA und in seinem anschließenden nachberuflichen, ehrenamtlichen Engagement als Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung ProAlter von 2005 bis 2021.

Als Leiter der Abteilung Sozialwirtschaft und aufmerksamer Beobachter der Altenhilfeszene trug er die relevanten Informationen aus der Praxis der Altenhilfe, der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Altersfragen und der Altenhilfepolitik aus der gesamten Bundesrepublik und dem benachbarten Ausland sorgfältig zusammen. Seine daraus gewonnenen Erkenntnisse machte er für das KDA und die Stiftung ProAlter vielfältig nutzbar, veröffentlichte sie in zahlreichen Aufsätzen in Fachzeitschriften und Büchern, informierte mit nachhaltiger Wirkung darüber die Fachöffentlichkeit und wirkte überzeugend als „Botschafter“ des KDA.

Mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelte er zahlreiche innovative Projekte für die Altenhilfepraxis, von Organisationsverbesserungen in den Altenhilfeeinrichtungen über die Weiterentwicklung von Tages- und Kurzzeitpflege bis zu den Qualitätshandbüchern für die stationäre und die ambulante Altenhilfe. Ganz wesentlich stärkte er damit den Ruf des KDA als erstklassige Informationsquelle und kritische Begleitung für die Weiterentwicklung in der Altenhilfe nach Einführung der Pflegeversicherung.

„Wie können wir der großen Herausforderung des Umgangs mit der wachsenden Zahl von Menschen mit Demenz begegnen?“ war das zentrale Thema in der letzten Phase seiner beruflichen Arbeit im KDA.  Aus seinen Erkenntnissen heraus und aufgrund seiner Überzeugungsarbeit konnte er das neue Chancen eröffnende Projekt des KDA für Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und die in diesem Bereich beruflich und ehrenamtlich tätigen Personen auf den Weg bringen. Es begann vor 20 Jahren flächendeckend in NRW als „Landesinitiative Demenzservice Nordrhein-Westfalen“, entwickelte landesweit eine enorme Wirkung und eine große Vorbildfunktion für viele andere Bundesländer. Es nimmt inzwischen als „Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz“ in NRW auch weitere Pflege- und seniorenpolitische Handlungsbereiche in den Blick.

Wir gedenken Herrn Dr. Willi Rückert mit Respekt und großer Dankbarkeit.