Die Chancen des Alter(n)s nutzen

Kongress Demografie und Nachhaltigkeit: neue Leitbilder, besserer Schutz vor Diskriminierung

Im Fokus des Kongresses für Demografie und Nachhaltigkeit #KDN23 standen in diesem Jahr in Berlin der Zusammenhalt der Generationen sowie die Themen Klimaschutz und Gesundheit. Deutschland befindet sich in einer Zeit der Transformationen – der demografische Wandel und die Dekarbonisierung der Wirtschaft gehören neben der Digitalisierung zu den zentralen Herausforderungen. Wie der digitale, der graue und der grüne Wandel gut gestaltet werden können, dazu gab es zahlreiche Beiträge in unterschiedlichen Foren. Im Forum „Gutes Leben im Alter“, das Helmut Kneppe, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), moderierte, wurden Forderungen für neue Altersbilder und gegen Diskriminierung formuliert.

Im Forum 12 ging es unter dem Titel „Gutes Leben im Alter“ um die Chancen des Alters und des Alterns. Viel zu oft wird bei #Alter an gebrechlich gedacht. Dieser Eindruck, der während der Pandemie noch verstärkt wurde, stimmt nur teilweise. Das Alter ist so vielfältig wie die Lebenswege. Und tatsächlich gibt es immer mehr Menschen, die über die Altersgrenze hinaus arbeiten möchten, oder die sich bis ins hohe Alter in ihrer Nachbarschaft oder in einem Verein engagieren. Das Kuratorium Deutsche Altershilfe sieht das Alter und das #Altern ausdrücklich auch als Chance für die gesellschaftlichen Herausforderungen, betonte Helmut Kneppe, der das Gespräch moderierte. Höchste Zeit, Klischees und Stereotype zu hinterfragen und Möglichkeiten zu eröffnen. Im Austausch mit Dr. Regina Görner, BAGSO-Vorsitzende, Margaret Heckel, Publizistin und Autorin, und mit Ralf Schäfer, Beauftragter für Diversität und queere Lebensweisen, Immanuel Albertinen Diakonie, wurden drei Grundziele entwickelt:

1. Gesetzliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen anpassen unter Nennung der Merkmale Lebensalter, sexuelle und geschlechtliche Identität. Artikel 3 Grundgesetz entsprechend erweitern – Auswirkungen auf Regelungen wie zum Beispiel Versicherungsgrenzen- und tarife, automatisierte Entscheidungsverfahren nach Altersgrenzen.

2. Dem demografischen Wandel positiv gegenüberstehen: Gutes Leben in jedem Alter – neue Alter(n)sbilder vs. Alter(n)sdiskriminierung; den Zusammenhalt stärken durch gemeinsame Themen, nicht unterschiedliche Kohorten.
Negative Altersbilder zu positiven verändern – das Altern positiv gestaltend annehmen.

3. Freiheit und Möglichkeiten schaffen: Menschen mit Einschränkungen berücksichtigen, diverse Lebensformen (etwa quere Menschen), Menschen mit Förderbedarf berücksichtigen, kultursensible Angebote schaffen, Vielfalt erhalten, Potenziale entwickeln.

Erstmals wurde beim Kongress der Preis „Zusammenhalt und Solidarität der Generationen“ vergeben. Der Preis, der von pme Familienservice gestiftet wurde, ging an die Bürgerstiftung Dresden für den „Generationendialog“, ein kostenloses, ehrenamtliches Bildungsangebot für Dresdner Oberschulen und Gymnasien. Jung und Alt begegnen sich direkt im Klassenraum oder am außerschulischen Lernort, um übereinander und voneinander zu lernen. Die Stiftung „von Bürgern für Bürger“ fördert gemeinnützige Projekte in den Bereichen Kultur, Soziales, Umwelt und Bildung.

Zudem wurde erstmals ein Klima-Award verliehen: Die Stadt Bonn wurde als „Klimakommune des Jahres“ ausgezeichnet. Die Stadt Bonn hatte im Frühjahr einen Klimaplan 2035 beschlossen und mit „Bonn4Future – Wir fürs Klima“ ein breites Mitwirkungsverfahren eingerichtet. Bonns Oberbürgermeisterin Dörner sieht die Auszeichnung als „Bestätigung für unseren bisherigen Weg und als Ansporn für die Herausforderungen, die noch vor uns liegen“. Bonn will bis 2035 klimaneutral sein. Schirmherr des Awards ist Klaus Töpfer.

Foto oben: Im Forum 12 erarbeiteten Dr. Regina Görner, Ralf Schäfer, Margaret Heckel und Helmut Kneppe (v. l. n. r.) Leitlinien für ein gutes Leben im Alter. Foto: Bruni Wedeking/KDA

Informationen zum Kongress Demografie und Nachhaltigkeit

Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich gerne an Solveig Giesecke, KDA-Pressesprecherin:
Tel.: +49 30 / 2218298 – 58, E-Mail: solveig.giesecke@kda.de