Gedenken an Franz J. Stoffer

Wir trauern um unseren langjährigen, sehr engagierten Kurator Franz J. Stoffer (*30. September 1946, †05. Juni 2023). Die Nachricht von seinem Tod hat uns mit tiefer Trauer erfüllt. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gelten seiner Familie.

Mit Franz J. Stoffer verlieren wir im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) einen Menschen, der die Altenhilfe aktiv mitgestaltete und weiterdachte. Für seine vorbildliche Führungskultur und seine  innovativen Konzepte erhielt Franz J. Stoffer für die CBT – Caritas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft mbH zahlreiche Auszeichnungen, darunter „Bester Arbeitgeber Deutschlands“ (2005) und „Bester Arbeitgeber im Gesundheitswesen“ (2007 + 2010).

Bevor der Diplom Volkswirt 1979 Geschäftsführer der neu gegründeten CBT in Köln wurde, studierte er Ökonomie sowie Volkswirtschaftslehre und übernahm die Leitung der neuen Abteilung „Wirtschaft, Statistik, EDV“ des Diözesan-Caritasverbandes Essen.

Von 1979 bis zum Ausscheiden im Oktober 2011 war Franz J. Stoffer Geschäftsführer der CBT, der ersten Trägergesellschaft in Rechtsform einer GmbH in Deutschland. In dieser Zeit entstanden 38 Sozialimmobilien. Mit der CBT entwickelte Franz J. Stoffer innovative Konzepte zur Führung, zur Unternehmenskultur und zur Organisation, die als Vorbild für zahlreiche Trägergesellschaften auf Diözesan- und Ortsebene dienten. Dabei hatte er stets die Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation älterer, behinderter und an Demenz erkrankter Menschen im Blick sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden.

Das von Franz J. Stoffer entwickelte Führungsmodell wurde in zahlreichen Publikationen vorgestellt, unter anderem in „Die Musterbrecher“ und „Vertrauen als Geschäftsmodell“ sowie in dem Film „Das Geld, das System und die Würde“ in der Reihe „Die Aufbrecher“ des ZDF-Infokanals.

Über seine hauptamtliche Tätigkeit hinaus – ab 2012 war er als selbständiger Berater in der Sozialwirtschaft tätig – hat sich Franz J. Stoffer in vielen Fachorganisationen engagiert. 2004 wurde er in das Kuratorium Deutsche Altershilfe berufen. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des KDA schrieb er: „Es wird höchste Zeit, dass Politik und Gesellschaft die älteren Menschen als Werte-Schaffende, als Verbraucher, als Gewinn betrachten.“ Es gelte, eine älter werdende Gesellschaft zu gestalten und die Altenhilfe nicht als „Einzelfallhilfe“ des Sozialamtes, sondern als gemeinwesenorientierte Aufgabe aller Beteiligten zu verstehen. Es gelte also, Leitbilder der geteilten Verantwortung zu entwickeln.
Er war zudem Mitbegründer des Netzwerkes „SONG – Soziales neu gestalten“, u.a. Mitglied der Bundeskonferenz (BUKO QS) Qualitätssicherung im Gesundheits- und Pflegewesen und Initiator des „Moratoriums Pflegenoten“ gemeinsam mit Prof. Thomas Klie.

Franz J. Stoffer starb am 5. Juni und wurde in aller Stille beigesetzt.

Gedankenreisen in die Zukunft mit einem Beitrag von Franz J. Stoffer zum Jubiläum des KDA