Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) hat im vergangenen Jahr das Projekt „Screening von innovativen Ideen, Projekten und Initiativen im Bereich der Alter(n)shilfe auf der Grundlage eines Such-Indikatorsystems“ gestartet. Es geht um die Erarbeitung eines praktikablen Einschätzungsverfahrens von sozialen Innovationen: Welche neuen Wege sind möglich, welche innovativen Potenziale zeichnen sich ab? Welche Ideen können tatsächlich zu einem sozialen Wandel in der Alter(n)shilfe beitragen? Das Projekt wird gefördert aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie.
Es besteht ein Bedürfnis nach sozialem Wandel und sozialen Innovationen hinsichtlich eines gelingenden Alterns in der Gesellschaft. Trotz der grundrechtlich verbürgten Ansprüche an ein menschenwürdiges Dasein erleben viele ältere und hochaltrige Menschen immer wieder Situationen, die sie als demütigend empfinden. Nicht selten wird die gesamte soziale Lebenssituation als belastend empfunden, etwa infolge von Armut und Einsamkeit, dem Gefühl, nicht mehr dazu zu gehören. Als Gesellschaft, die stetig älter wird und dabei steigende Ansprüche an die Qualität der Ruhestands-Jahre und dann an ein möglichst selbstbestimmtes, teilhabe-orientiertes Leben auch in der Phase der Hochaltrigkeit hat, stehen wir vor enormen Herausforderungen.
Die Herausforderungen sind gesamtgesellschaftliche: Wie können die Möglichkeitsräume des würdevollen Alterns erweitert und verbessert werden? Wie kann sozialer Wandel konkret angeregt werden? Welche zivilgesellschaftlichen Projekte tragen dazu bei? Hier setzt das Projekt „Screening von innovativen Ideen, Projekten und Initiativen im Bereich der Alter(n)shilfe auf der Grundlage eines Such-Indikatorsystems“ des Kuratoriums Deutsche Altershilfe an. Es setzt sich mit der Beurteilung der sozialen Innovativität verschiedener Projekte und Initiativen auseinander, die sich für ein würdevolles Altern einsetzen.
Konzeptionelle Bausteine
Ein zentrales Ziel des Projekts ist die Erarbeitung eines praktikablen Einschätzungsverfahrens von sozialen Innovationen: Welche neuen Wege sind möglich, welche innovativen Potenziale zeichnen sich ab? Welche Ideen können tatsächlich zu einem sozialen Wandel in der Alter(n)shilfe beitragen?
Die erarbeiteten Kriterien werden im Laufe des Projekts zusammengestellt und transparent gemacht. Die Ergebnisse des Projekts werden in einem Leitfaden zur Einschätzung der sozialen Innovativität von Projektideen und Initiativen systematisiert sowie in bereichspezifischen Schwerpunkt-Dossiers gebündelt.
Dieses KDA-Projekt soll nicht nur Kriterien für die Einschätzung sozialer Innovativität ermitteln, sondern soll darüber hinaus durch Einschätzung, Beratung und Inspiration selbst zur Anregung von sozialer Innovativität mit dem Ziel eines menschenwürdigen Daseins beitragen.
Zudem wird das Projekt von einem Beirat begleitet:
- Beiratsmitglieder:
- Dr. Dennis Bock, Deutsches Hilfswerk –Stiftung des bürgerlichen Rechts (SdbR)
- Almuth Fricke und Dr. Miriam Haller, kubia–Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und Inklusion am Institut für Bildung und Kultur e.V.
- Thomas Lilge, Humboldt Universität Berlin, Gründer von gamelab.berlin
- Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt, Professur für Sozialpolitik und Methoden der qualitativen Sozialforschung im Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) sowie des Seminars für Genossenschaften an der Universität zu Köln
- Eileen Wendel, Unterstützerin, Hamburg
Projektbegleitende Publikation:
Frank Schulz-Nieswandt (2021) „Wann ist eine soziale Innovation innovativ? Der erkenntnistheoretische Status eines »Index der Non- Exklusion« als Fluchtpunkt gesellschaftspolitischer Orientierung“, herausgegeben von: Kuratorium Deutsche Altershilfe, Wilhelmine Lübke-Stiftung e.V., Berlin.
Laufzeit:
Januar 2021 – Dezember 2022
Förderung aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie
Kontakt:
Caroline Rehner,
caroline.rehner@kda.de