Pflegeselbsthilfe für pflegende Angehörige in NRW: Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe (KoPS) mit neuem Internetauftritt

Hände ziehen an einem Seil

In Nordrhein-Westfalen leben rund 770 000 pflegebedürftige Menschen, mehr als dreiviertel von ihnen werden zuhause gepflegt. Die geschätzt eine Million pflegenden Angehörigen sind durch ihre Aufgabe oftmals persönlich und gesellschaftlich isoliert und kommen an ihre physischen und psychischen Grenzen. Pflegeselbsthilfegruppen bieten pflegenden Angehörigen eine Möglichkeit, bei ganz unterschiedlichen Aktivitäten in Austausch zu kommen und Unterstützung zu erhalten. Durch Tipps und Erfahrungen anderer erfährt man Entlastung und fühlt sich nicht alleine.

Um Pflegeselbsthilfe wohnortnah und niedrigschwellig anbieten zu können, wurden in den letzten drei Jahren in Nordrhein-Westfalen 33 Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe (KoPS) aufgebaut. Die KoPS sind Anlaufpunkte für pflegende Angehörige und Pflegebedürftige, die dort Informationen über bereits bestehende Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige bekommen. Die KoPS unterstützen darüber hinaus Pflegeselbsthilfegruppen in ihrer Arbeit und helfen bei der Gründung, dem Aufbau und der Finanzierung neuer Gruppen.

Im neuen Förderzeitraum, der in diesem Jahr startet, übernimmt die Fach- und Koordinierungsstelle der Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz in Trägerschaft des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) die Koordination. Am 1. Oktober wird die neue Webseite https://pflegeselbsthilfe.de online gestellt, die über alle Angebote informiert. Diese sind so vielfältig wie die Menschen, die sie in Anspruch nehmen, denn Selbsthilfe meint nicht per se das Sitzen im Stuhlkreis. Über gemeinsame Aktivitäten – sei es Yoga, Töpfern oder Singen – bekommen pflegende Angehörige eine Auszeit, die ihnen Energie für Ihre fordernde Aufgabe geben kann.

Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister des Landes Nordrhein-Westfalen: „Pflegende Angehörige stehen unter hohen Belastungen. Pflegedienst, Haushaltshilfe oder Tagespflege entlasten die Pflegenden zwar enorm, aber vor allem hilft der Austausch mit Menschen in ähnlichen Situationen. Gemeinsame Gespräche, zum Beispiel bei einem Spaziergang, beim Malen oder beim Frühstückstreff tragen dazu bei, Kraft und Sicherheit zu gewinnen, die ihnen selbst und anderen Pflegenden zugutekommt.“

Dirk Ruiss, Leiter des Verbandes der Ersatzkassen in NRW (vdek) ermuntert pflegende Angehörige und pflegebedürftige Menschen stellvertretend für alle Pflegekassen in NRW, sich an die Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe (KoPS) zu wenden und deren Hilfe in Anspruch zu nehmen: „Die Teilnahme an einer Gruppe soll für Sie keine Zusatzbelastung darstellen, sondern ein Anker im Pflegealltag sein. Scheuen Sie sich also nicht, sich Unterstützung bei den KoPS zu suchen, die schon lange Erfahrung in der Organisation von Pflegehilfegruppen haben.“

Download Flyer Landesnetz Pflegeselbsthilfe

 

Informationen zum Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA):      

Seit 1962 gestaltet das KDA die Gesellschaft des langen und selbstbestimmten Lebens aktiv mit und stärkt durch seine Arbeit das wertschätzende Zusammenleben Menschen jeden Alters. Als Ideengeber und Vorreiter für innovative Lösungsansätze leistet das KDA wertvolle Dienste für das Gemeinwesen. Der demografische Wandel wird dabei ausdrücklich als Chance verstanden.

Das KDA ist in diesem Sinne sowohl Dienstleister als auch Ratgeber für öffentliche und private Einrichtungen sowie für die Politik und Verwaltung auf allen Ebenen. Dies gilt bundesweit wie auch im europäischen Austausch. Internationale Impulse werden aufgenommen. Das KDA versteht seine Arbeit als Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis und sorgt maßgeblich für den Transfer und die Umsetzung neuer Erkenntnisse. Anliegen werden im lebendigen Dialog und in einem engagierten Diskurs mit Entscheidern bearbeitet. Vor diesem Hintergrund ist das KDA Vordenker, Ideenentwickler und Leistungsträger. Schirmherr des KDA ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Weitere Informationen: http://www.kda.de

Informationen zum Projekt: https://pflegeselbsthilfe.de/

Das Landesnetz Pflegeselbsthilfe wird gefördert vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, den Landesverbänden der Pflegekassen und dem Verband der Privaten Krankenversicherung.

Ansprechpartner*in beim KDA:

Sarah Hampel und Leon Hellermann

E-Mail: sarah.hampel@kda.de und leon.hellermann@kda.de

Telefon: 030 2218298-24 und 030 2218298-33