Prof. em. Dr. phil. Dr. h.c. mult. Ursula Lehr (†)

Studium der Psychologie, Philosophie, Germanistik und der Kunstgeschichte. 1972 übernahm Frau Prof. Lehr den Lehrstuhl für Pädagogik und Pädagogische Psychologie an der Universität zu Köln, 1975 den Lehrstuhl für Psychologie in Bonn; 1986 wurde sie Inhaberin des ersten Lehrstuhls für Gerontologie in Deutschland an der Universität Heidelberg,  und gründete dort das Institut für Gerontologie. Die Emeritierung erfolgte 1998.

Themenfelder des wissenschaftlichen Arbeitens von Frau Prof. Lehr sind u.a. die Rollenkonflikte in der Familie und hier im Verhältnis der Töchter zu den alternden Eltern, die physischen und psychischen Belastungen die innerfamiliäre Altenpflege, der Wandel der Altersbilder, die Leistungsfähigkeit älterer Menschen, die Gestaltung der nachberuflichen Zeit und das selbstverantwortliche Gestaltung des Alterns sowie die Interventionen zur Förderung der Entwicklungsprozesse im Alter.

Von 1988 bis 1991 war Frau Prof. Lehr Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit und von 1990 bis 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. In dieser Zeit forcierte sie sehr den Ausbau der Seniorenpolitik. 

Frau Prof. Lehr war Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (1997-1999) und Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) (2009-2015), deren Stellvertretende Vorsitzende sie seit 2015 ist.

Ausgezeichnet wurde Frau Prof. Lehr u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1987), dem Großes Verdienstkreuz (2000), dem Großes Verdienstkreuz mit Stern (2014) sowie mit den Verdienstmedaillen bzw. Verdienstorden der  Länder Baden-Württemberg (1999), Hessen  (2016) Landesverdienstorden Nordrhein-Westfalen (2019).